Samstag, 13. Februar 2016

Wahrhaftig sein in der Liebe (Eph 4,15): Ein Kommentar

Mit seinem neuesten Post hat Tobias Faix natürlich recht: im Leib Christi Wahrheit gegen die Liebe ausspielen zu wollen entspricht nicht dem Wort Gottes. Wie aber sieht gelebte Liebe in der Gemeinde aus? Dazu der Apostel Paulus in Epheser 5:

1) Die Überschrift: Lebt in der Liebe
2) Das Leben in der Liebe beschrieben (Eph 5,3-33):
• Fernhalten von Unzucht (5,3)
• Danksagung statt schandbarer Rede (5,5)
• Keine Verführung durch Irrlehre (5,6)
• Güte und Gerechtigkeit (5,9)
• Prüfen ob das eigene Handeln Gott gefällt (5,10)
• Weise sein und den Willen des Herrn erkennen (5,17)
• Ermunterung durch Psalmen und Lobgesang (5,19)
• Unterordnung der Gemeinde (5,21-33)
        • Unterordnung der Gemeinde unter Christus (5,24)
         • Unterordnung der Frauen unter ihre Männer (5,24)
        • Christusähnliche Liebe der Männer zu ihren Frauen (5,28-33)


1 So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder 2 und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. 3 Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört. 4 Auch schandbare und närrische oder lose Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger - das sind Götzendiener - ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen. 8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12 Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn's vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.) 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus. 21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. 22 Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. 23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat.24 Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. 25 Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, 26 um sie zu heiligen. Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er27 sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei.28 So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. 29 Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es wie auch Christus die Gemeinde. 30 Denn wir sind Glieder seines Leibes. 31 »Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden "ein" Fleisch sein« (1.Mose 2,24). 32 Dies Geheimnis ist groß; ich deute es aber auf Christus und die Gemeinde. 33 Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann.


6 Kommentare:

  1. Sorry, Mario. Aber das ist alles andere als hilfreich.
    Ich denke auch, dass zu Tobys Post vieles zu sagen ist: was die Frage auch nach der "Liebe" in 1Kor 13 angeht; wo Erkenntnis bei ihm in diese Symbiotik hineinspielt; wo die Grenzen christlicher "Liebe" und der Beginn der Argumentatorik, der Diskursfähigkeit und der Polemik beginnt usw.
    Aber dieser Post von dir ist nicht weiter als ein Hinstellen von Bibelworten, die doch selbst der Auslegung bedürfen, oder?
    Dem setzt du eine kryptische Liste vor, die von dir selbst stammt? Oder aus einer anderen Quelle?

    Zumal ich bezweifeln würde, dass Toby nicht auch "Einheit in Liebe" bevorzugen würde. Er hat sich ja auch über den Anlass seines Posts geäußert, und ich denke, dass in den Kontext gesprochen viel wahres dran ist an seinem Post.
    In diesem Sinne: Die Bibel als offenbarte Wahrheit war, denke ich, nie dazu gedacht, dass wir sie uns "um die Ohren hauen", sondern dass sie uns überführt, zur Selbstprüfung animiert "ob wir in der Liebe stehen".

    Zumal: Toby merkt ja gerade durch seinen Post ein liebloses Verhalten im öffentlichen Raum an (Leserbrief in der Idea). Dein Post ist überschrieben mit "...in der Gemeinde". Toby hat zum Beispiel im Kontext des Diener Streits genau darauf hingewiesen, dass sich Parzany und Diener seit Jahren in der gleichen Gemeinde befinden, der Streit aber öffentlich ausgetragen wird - wieso?

    Ich denke, weniger zitieren hier, und mehr Kommentar, was du eigentlich meinst, wäre wirklich hilfreich.

    Viel Gnade dir,
    MBH

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    1. In welcher Gemeinde sind Diener und Parzany denn beide Mitglieder?

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    2. Das müsstest du u.U. Toby fragen, ich habe ja seinen Beitrag wiedergegeben. Hätte es vielleicht der Deutlichkeit halber im Konjunktiv schreiben können, dachte "er hatte darauf hingewiesen" reicht. Ich schätze aber, dass es sich um die Gnadauer Gemeinde in Kassel handelt?

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  2. Lieber Marcus,

    danke für deinen Kommentar. Soweit ich das erkennen kann, ist in Tobias Post (den ich jetzt mal wie du der Einfachheit halber beim Vornamen nenne, obwohl ich ihn eigentlich nicht kenne) weder der Leserbrief gepostet noch Parzany oder Diener geschweige denn deren Debatte erwähnt. Das einzige, dass ich den Kommentare derzeit entnehmen kann ist die Anfrage wie sich das mit dem Abwägen von Liebe und Wahrheit denn nun verhält (siehe Kommentar von "David" am 13. Februar)? Insofern betrachte ich meinen Post auch nicht als kryptische Auflistung von Bibelworten (ich bin mir nicht ganz sicher warum Tobias Post hier wesentlich weniger kryptisch sein soll, dann aber doch irgendwie "viel wahres dran" ist), sondern als eine Ergänzung bz. einen Kommentar zur Frage was denn nun die Liebe in der Gemeinde bewirkt. Wenn ich Quellen verwendet hätte, dann hätte ich sie angegeben. Ganz bewusst habe ich außerdem versucht so wenig wie möglich Auslegung hineinzubringen, da in den vielen Diskussionen, die sich momentan online finden, ja immer wieder der Vorwurf aufkommt, dass eine Meinung nur "Auslegung" sei und nicht normativ. Wenn ich jetzt versuche lediglich ein paar Schlaglichter auf den Text selbst zu werfen (und eine Hervorhebung ist natürlich immer ein Stück weit Auslegung - daher ja auch der "Kommentar") und den Wortlaut weitestgehend zu erhalten, dann ist das auf einmal zu kryptisch und nicht hilfreich. Wie soll man sich denn dann bitte verhalten, damit die eigenen Gedanken Gehör finden? Stimmt, vielleicht wäre mehr Kommentar hilfreicher gewesen, aber ich bitte dich nicht mit zweierlei Maß zu messen. Du kennst die Diskussionen, du weißt, dass Gedanken sehr häufig mit dem Verweis auf die schlichte Unzulänglichkeit von Auslegungen abgeblockt werden.

    Aber nun dann doch mal ein bisschen Kommentar: Einheit in Liebe ist zwar schön, aber wir müssen auch in der Liebe wahrhaftig sein. Um jetzt hier mal Tobias zu zitieren und auf Eph 5 zu verweisen: "Da empfehle ich das Original!" Ich denke wir sind d'accord, dass die Bibel nicht zum um die Ohren hauen gedacht ist und man sich nicht lieblos gegeneinander verhalten sollte. Aber das Ringen um Wahrheit, das Prüfen, und das im Willen Gottes stehen wollen ist eben ein Teil dessen, was Paulus unter Liebe in der Gemeinde versteht. Das war dem Paulus so ernst, dass er Leute dafür auch aus der Gemeinde ausgeschlossen hat. Es entspricht daher nicht dem biblischen Liebesbegriff die Einheit auf Kosten der Wahrheit zu wahren. Auch wenn das nun alles stark an die Diener-Parzany Debatte erinnert, so schreibe ich es nicht deshalb. Es geht mir hier eher um allgemeine ekklesiologische Überlegungen. Ich bin kein Teil der evangelischen Allianz und ich werde auch keiner sein, wenn ich nach Deutschland zurück komme. Somit versuche ich mich aus dieser Debatte heraus zu halten. Von Diener und Parzany habe ich hier ja auch nichts geschrieben. Ich habe auch kein Wort der Kritik verloren sondern der Zustimmung. Gleichzeitig habe ich den Begriff der Liebe in der Gemeinde durch Eph 5 ein wenig ausgefüllt. Das sollte den Tobias, den Diener, und den Parzany wohl nicht stören.

    Grüße an einen meiner besten Freunde,
    Mario

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  3. Ich finde die Aufzählung gut, weil sie dem viel missbrauchten Allerweltsbegriff "Liebe" die biblische Kontur gibt. So lässt sich identifizieren, was Gott damit meint im Gegensatz zu dem, was der Humanismus als Liebe definiert.

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  4. Warum wird der Streit zwischen Diener und Parzany öffentlich ausgetragen? Weil es um grundsätzliche Dinge geht, die alle Gemeinden betreffen, nicht um ein Beziehungsproblem zwischen zwei Leuten. Kurz: Der Streit muss öffentlich ausgetragen werden! Stellen wir uns vor, dass Apostelkonzil wäre zwischen Petrus, Jakobus und Paulus geregelt worden und sie hätten das Ergebnis für sich behalten. Was für eine Lieblosigkeit!

    @Mario: Danke für den Verweis auf Eph 5 und die Auflistung. Es ist hilfreich, in diesen Tagen daran erinnert zu werden, dass Liebe kein Gefühl ist, sondern die Apostel mit dem Begriff konkrete Konzepte und Handlungen verbunden haben. Sind wir uns dessen nicht bewusst, lassen wir uns all zu leicht durch leere Worte verführen (vgl. Eph 5,6).

    Liebe Grüße, Ron

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